Schräg
gegenüber meiner Wohnung, lebt ein entzückendes, italienisches Ehepaar. Er
stellt nachmittags gern einen kleinen Tisch und zwei Stühle auf die Straße und
spielt mit seinen Freunden Karten. Laut missmutiger Aussage seines Freundes
gewinnt für gewöhnlich mein Nachbar. Seine Frau sitzt meist in der Nähe und
unterhält sich lautstark, wild gestikulierend mit vorbeikommenden Bekannten.
Ein wirklich charmantes Pärchen. Er hat mir auch schon häufig aus der Patsche
geholfen. Sei es mir einen Dosenöffner zu borgen oder mir beim Öffnen meiner
widerspenstigen Haustür behilflich zu sein.
Vor
ein paar Tagen hatte ich das besondere Vergnügen einen Blick in die Wohnung der
beiden werfen zu dürfen. Meine Nachbarin saß gerade mal wieder auf der Straße,
als ich mit meinen Einkäufen vorbeikam, da bot sie mir eine kleine
Wohnungsbesichtigung an. Sie schloss die schwere Tür auf. Eine steinerne
Treppe, die von allerlei Kübeln und Pflanzen gesäumt war, führte zu den oberen
Wohnräumen. Während man, wenn man durch meine Tür tritt, die im Erdgeschoss
unmittelbar an der Straße liegt, direkt neben der Schlafcouch steht.
Die
hellen, großzügigen Räume mit den hohen Decken sind der absolute Gegensatz zu
meiner brutto, wie sie sagte, 10
Quadratmeter Höhle. Stolz öffnete sie Küchentüren und Schränke, um mir ihre
außerordentliche Ausstattung zu zeigen. Ich seufzte nickend beim Anblick und
dachte an den Kerzenhalter, den ich, in meiner dürftig eingerichteten Küche,
als Trinkglas verwende.
Die
ganze Wohnung war gefüllt mit wunderschönen Antiquitäten und eine zierliche
Wendeltreppe führte zu einer weiteren Etage. Dort befanden sich zwei
Schlafzimmer, eingerichtet mit gemütlich aussehenden Betten sowie pastellfarbene
Decken und viele Kissen, die ordentlich darauf drapiert sind.
So
kann man also auch in dieser Stadt residieren. Jedoch habe ich mein kleines
Reich trotz des nicht vorhandenen Luxus ins Herz geschlossen. In der
Küchenzeile mit den roten Armaturen lässt es sich ausgezeichnet kochen und da
die Wohnung im Erdgeschoss liegt, lasse ich oft die Tür offen stehen und
während ich auf meiner Couch sitzend arbeite, holpert hin und wieder ein
Trolley über das Kopfsteinpflaster. Neugierig beobachte ich die Passanten, die
so vorbei laufen – und umgekehrt. Die interessierten Blicke der Fußgänger
stören mich nicht die Bohne. Ich würde es an ihrer Stelle wohl genauso machen.
Cater-cornered
to my apartment lives a lovely, Italian couple. In the afternoon he puts a small
table and two chairs at the street in front of his house and plays card games
with his friend. As per his friend, my neighbor wins more often than not. His
wife usually sits at close quarters and talks loudly with passing friends,
gesticulating boisterously. An absolutely charming couple. He also helped me
out with several things. Once he borrowed me a can opener, another day he
opened up my fractious door for me.
Some days ago I
had the pleasure to take a look at their apartment. My neighbor was just sitting
at the street while I was passing with my groceries, she offered me to check
out her apartment. She unlocked the heavy door. Lithic stairs led me to the
upper rooms. Whereas you stay directly next to the sofa bed, when you enter my
room, which is located on the ground floor.
The bright,
generous rooms with the high ceilings were the complete opposite to my brutto, as she said, 10 square meter
cave. Proudly she opened all the kitchen cabinets to show me her extraordinary
accouterment. I sighed and thought of my candle holder which is in use as a
glas in my sparsely equipped kitchen.
The whole
apartment was furnished with beautiful antiquates and a diminutive spiral stair
led to another floor. There had two bedrooms furnished with comfortable looking
beds. Pastel colored covers and various pillows were draped on them tidily.
“Aha. You can
also reside in this city like this” I thought. But after all I took my little
realm to my heart. In the kitchenette with the red fittings you’re able to cook
marvelous and because the apartment is located in the ground floor, I often
leave the door open and while I’m working, sitting at the couch, every now and
then a trolley jolts atop the cobble stone pavement. Curiously I’m watching
pedestrians passing by – and contrariwise. I don’t care a fig about the
interested sights of the passerby’s. I would probably do it in almost the same
matter.
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