Wednesday, March 28, 2012

Itchy Feet


Erich Kästner schrieb einmal, er sei auf die Welt nicht besonders neugierig, die Kastanie vor dem Haus tue es doch auch. Ganz und gar widersinnig ist Kästners Ansicht ja nun nicht, schließlich hat das altbewährte Zuhause, indem man meist von lieben Menschen umgeben ist, auch etwas für sich. Diese besondere Art der Geborgenheit darf man auf einer Weltreise, verbunden mit ständigen Ortswechseln, scheinbar endlosem Koffer ein- und auspacken und so manch unvorhergesehener Situationen, nicht erwarten. Warum also, zieht es so viele Menschen in die Ferne? Zu Hause ist es doch auch ganz schön. Und wozu durch die Welt reisen, wenn man ohnehin schon alles zu kennen glaubt? Wer hat noch nicht den schiefen Turm von Pisa oder das Taj Mahal gesehen? Nur leibhaftig davorgestanden haben wohl die wenigsten. Und eins kann ich versichern: Es besteht ein nicht unwesentlicher Unterschied darin, ein Video von einer Fahrt auf dem Canal Grande in Venedig auf YouTube zu sehen oder selbst einmal, dieses schauklige Vergnügen - vorzugsweise bei Nacht - erlebt zu haben. Dieses magische Gefühl kann kein Medium der Welt transportieren.
Frisch mit dem Studium fertig, möchte ich mich nun selbst auf das Abenteuer Weltreise begeben. Raus aus der alltäglichen Routine und mit dem gleichzeitig befreienden und beunruhigenden Gefühl der Unzugehörigkeit konfrontiert sein, hemmungslos spontan sein, von unerwarteten Erlebnissen aus der Fassung gebracht werden, das ist es wonach mein Fernweh lechzt.
Dabei steht für mich nicht das Abklappern von möglichst vielen Ländern in kürzester Zeit und das Hetzen von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten im Mittelpunkt. Vielmehr lege ich Wert darauf, die unverfälschten Lebensweisen an den verschiedenen Orten zu erfahren sowie die einheimischen Menschen näher kennenzulernen.
Zunächst werde ich Anfang April zwei Wochen in der Toskana verbringen. Hier steht vor allem entspannen und genießen auf dem Programm. Im Sommer verbringe ich dann ein paar Monate in meiner Lieblingsstadt Rom. Weiter geht es im Oktober von Indien, über Vietnam nach Bali. An welchen Ort dieser Welt es mich im Anschluss daran verschlagen wird, lasse ich auf mich zukommen. Mein letztes Reiseziel steht allerdings schon fest: Ich selbst.

Erich Kästner once wrote, that he wasn’t particularly curious about the world, the chestnut in front of the house would do just as well. Kästner’s opinion isn’t entirely absurd. After all the good old home where you’re surrounded by beloved people has something for it, too. You can’t expect that special form of security, which is given by the shelter of your own four walls, on a journey around the world associated with permanent changes of locations, seemingly endless packing and unpacking of your bag and many unanticipated situations. What is it that makes people want to travel? After all it’s quite nice at home as well. And why travelling around the world when we supposedly know everything already anyway? Who hasn’t seen the Leaning Tower of Pisa or Taj Mahal in pictures! However, only few have actually stood in front of it. And one thing is certain: There is a huge difference of watching a Video of a tour on the Canal Grande in Venice and experience this shaky pleasure yourself – preferably at night. No medium of the world is able to transmit this magic feeling.
Recently finished with my studies, I would like experience the adventure of traveling around the world by myself. The plan is to quit the everyday routine in order to face the liberating as well as unsettling feeling of independence and to be corybantic spontaneous. I would like to be to be taken by surprise by unexpected events, that’s what my itchy feet are lusting for.
The aim of me, herewith, is not to visit as many countries as possible and just hastily jump from one tourist attraction to the next. In fact the importance of my journey lies much rather in learning about the way of life in various places as well as to get to know local people and culture.
Firstly, I plan to stay two weeks in Tuscany in early April. The program here: relaxing and enjoying the sun. In summer I’ll spend a few months in Rome, which is so far my favorite city. In October I’ll continue my way to India across Vietnam to Bali. Thereafter, my destination is unknown. My last destination, however, is already determined: Myself.